Gedicht zum Advent


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gedicht advent Advent

Ihr Vöglein, laßt euch fragen
Was singt ihr heut so hold
Wie wenn ihr mir was sagen
Tief in die Seele wollt!
Ich möchte mit euch singen,
Wenn ich's so lieblich könnt';
"Auch dein Lied soll erklingen,
Herz, morgen - ist Advent!"

Ihr Blümlein an der Halde,
Wie frisch und leuchtend doch!
Im blätterlosen Walde
Harrt auf den Lenz ihr noch?
Der zog schon längst von hinnen,
Umsonst ihr warten könnt!
"Ein and'rer wird beginnen,
Herz, - morgen ist Advent!"

Ihr Berge rings im Kranze,
Wie seltsam heut ihr strahlt,
Sah nie euch so im Glanze,
Vom Abendrot bemalt!
Ist heut der Himmel offen,
Daß so ihr strahlen könnt?
"O Herz, du hast's getroffen,
Ja morgen - ist Advent!"

Im Abendwind ihr Bäume,
Was wißt ihr neue Mär'?
Was flüstert leise Träume
Ihr heute mir daher?
Wie, daß zu später Stunde
Ihr noch nicht schweigen könnt?
"Horch! wundersüße Kunde!
Herz, - morgen ist Advent!"

Ihr heil'gen Glockenklänge,
Was singt ihr heut mir vor?
Wie Gloria=Gesänge
Klingt's mir in Herz und Ohr!
Beim Angelus, dem süßen
Vor Freud' ich weinen könnt'!
"Ja, tu' Maria grüßen,
Denn - morgen ist Advent!"

Ihr Sternlein dort, ihr flimmert
Heut in so eig'nem Licht,
So hell wie heut ihr schimmert,
Schien't doch ihr früher nicht!
Was gibt es denn da droben,
Daß so ihr blinkt und brennt?
"Heut feiern Fest sie oben,
Denn - morgen ist Advent!"

Du Lichtlein am Altare
Hier ganz mit Gott allein,
Was sagt der wunderbare,
Geheimnisvolle Schein?
Ich meine, nicht vergebens
So seltsam süß er brennt;
"Es naht das Licht des Lebens,
Herz, - morgen ist Advent!"

O Du, Den mehr ich liebe
Als alles, Du, mein Gott,
Mit dem ich einsam bliebe
So gern hier bis zum Tod,
Was tust du meinem Herzen,
Daß heut so heiß es brennt?
"Ich zünd' die Weihnachtskerzen.
Zünd' an sie zum Advent!"

Cordula Peregrina


Advent

Horcht, ein Ruf voll Macht und Stärke
Dringt zu uns: Der Herr ist nah!
Legt nun ab die finstern Werke,
Steht als Lichteskinder da.

Hörts mit Schrecken, hörts mit Wonne,
Steht vom Sündenschlafe auf,
Jesus Christus eure Sonne
Steigt empor im Siegeslauf.

Aller Frommen heißes Sehnen -
Seht das Lamm kommt voller Huld,
Eilt zu Ihm mit Reuethränen,
Er vergiebt euch eure Schuld.

Daß, wenn Er dereinst mit Prangen
Wiederkommt zum Weltgericht,
Ihr Ihn freudig könnt empfangen,
Schaun Sein Gnadenangesicht.

Lob und Preis sei Dir gesungen,
Heilige Dreifaltigkeit!
Ehr und Ruhm von allen Zungen
Jetzt und bis in Ewigkeit.

Eleonore Reuß


Advent

Frohe, heilge Weihnachtszeit,
Frühlingszeit im Reich der Gnade,
Sonnenlichte Seligkeit,
Blumenreiche Segenspfade!
Möchte gern den König sehen,
Ihn, den diese Welt nicht kennt,
Will Ihm froh entgegen gehen
Heut zum seligen Advent.

Ziehe in mein Herz hinein,
König, Dem ich bin zu eigen,
Ja, Herr Jesu, ich bin Dein,
Wollst Dich freundlich zu mir neigen,
An Dir mill die Seele kleben,
Den sie ihren Heiland nennt;
Nimm Du hin mein ganzes Leben
Heut zum seligen Advent.

Eleonore Reuß


Advent

Dein Zeichen will ich, Gott, von dir,
Dich, Geist vom Geiste, nicht versuchen.
Daß nicht mein frecher Sklavensinn
Erzittre unter deinem Fluchen.

Ich will erwarten dein Geheiß,
Mich unter deine Führung beugen
Und lauschen auf die Heimwehqual,
Das Sehnsuchtsweh, die von dir zeugen.

Ich will mit reinen Händen stehn
Und einem tiefen, lautren Herzen.
Ich will die Gier und Augenlust
Und Hoffart aus der Seele merzen.

Demütig will ich sein und still,
Vielleicht auch schmach- und schuldbeladen
Wie jener Zöllner, der von dir
Gerettet ward in Huld und Gnaden.

Bis du in meine Pforte trittst,
In meines Lebens stummen Garten,
Herr, wenn du willst und wie du willst.
Solange will ich auf dich warten.

Therese Keiter


Advent

Ach, über den gefrornen Schnee,
Ach, über dieses weiße Feld,
Das keinen einz'gen Fußtritt trägt,
Komm, süßes Kind, du Heil der Welt!

Wir schrei'n nach dir, du Gotteskind!
Tritt ein in unser dunkles Haus,
Du reines Licht, du Unschuldstraum,
Und mach ein Paradies daraus!

Komm durch den tausendjähr'gen Schnee
Komm durch den Wust von Schuld und Not,
Und bring' uns deines Himmels Gruß,
Und deines Lächeln's Morgenrot!

Rühr' du mit deiner kleinen Hand
An starre, müde Herzen an,
Und zeig' uns, was die Reinheit ist,
Und lehr uns, was die Liebe kann!

Ach, über den gefrornen Schnee,
Ach, über dieses weiße Feld,
Das keinen einz'gen Fußtritt trägt,
Komm, süßes Kind, du Heil der Welt!

Therese Keiter


Advent

Sieh' es beginnt der Tag zu scheinen,
Des Heiles lichtes Morgenroth!
Der Vater sendet bald den Einen,
Den Sohn, für Sünder in den Tod.

Die Jungfrau lieget im Gebete,
In Demuth tief im Staub gebeugt;
Sie ahnt nicht, daß der heiß Erflehte,
Der Heiland, bald zu ihr sich neigt.

Und auf zum Throne ist's gedrungen;
Da strahlt um sie des Himmels Schein.
Es ist ihr Wort noch nicht verklungen,
Da tritt der Engel grüßend ein.

Und mit dem Gruß: "Gebenedeite!"
Ehrt er die Mutter seines Herrn;
Und dieser Gruß, er tönt noch heute,
Er tönet fort in alle Fern!

So wird von Gott auch oft ein Bote,
Gleich einem Engel dir gesandt;
Er kündet, gleich dem Morgenrothe,
Den schönsten Tag aus Gottes Hand.

Das ist die Zeit, in der wir leben,
Des heiligen Adventes Zeit,
Als Vorbereitung uns gegeben,
Zum Festtag, der sich bald erneut.

O, laßt uns wie Maria beten,
In dieser Zeit der Gnad' und Huld,
Bis wir den Heiland uns erflehten,
Der uns erlöst von Sünd' und Schuld.

Laßt uns nach jeder Tugend streben,
Und, wenn wir guten Willens sind,
Dann wird uns Weihnacht Frieden geben,
Den uns gebracht das Jesukind.

Fanny Edel


Die sieben Sehnsuchtsseufzer im Advent

O du Weisheit ohne Ende
Aus des Allerhöchsten Mund,
Zu dir heben wir die Hände,
Seufzen aus des Herzens Grund:
Komm zu uns; denn das Verlangen
Wird nach dir so innig reg;
Stille uns'rer Seele Bangen,
Zeige uns der Weisheit Weg.

O du Führer, der du zeigtest
Israel den rechten Pfad,
Moses aus dem Dornbusch leuchtest,
Den dein Glanz entzündet hat.
Strecke aus, uns zu erlösen,
Deinen Arm mit Gottesmacht,
Mach uns frei von allem Bösen,
Das die Schuld auf uns gebracht.

O du Sproß' und Wurzel Jesse,
Die der Völker Zeichen ist,
Uns'rer Noth doch nicht vergesse,
Der die Welt sich hart verschließt.
Komm und wolle nicht verweilen,
Rette uns und säume nicht,
Uns're Wunden all zu heilen,
Gib den Trost, der uns gebricht.

O du Schlüssel Davids, grüßen
Will dein Volk dich; eil' ihm zu;
Oeffnest du, wird Niemand schließen;
Niemand öffnet, schließest du.
Komm, vom Kerker zu erretten
Den Gebund'nen, der da weilt;
Löse des Gefang'nen Ketten,
Freiheit werde ihm ertheilt.

O du Morgenröthe, komme
Ew'gen Lichtes Herrlichkeit!
Daß dein Glanz uns Armen fromme,
Sonne der Gerechtigkeit!
Komm, erleuchte die da wohnen
In des Todes Schatten noch;
Wolle deines Volkes schonen,
Nimm von uns der Blindheit Joch.

O du König, der aus Beiden
Als der Eckstein - Eines macht,
Aus den Juden und den Heiden,
Komm und zeige deine Macht.
Daß dein Heil den Völkern werde,
Die dir harrend zugewandt;
Mache selig, was aus Erde
Hat gebildet deine Hand.

O Emanuel, du Tröster,
Gott mit uns! o komme bald,
Aller Kön'ge erster, größter,
Komm, der Sehnsucht Ruf erschallt.
Nur durch dich kann Heil uns werden,
Unser Gott und Herr bist du;
Komme bald zu uns auf Erden,
Führe uns dem Himmel zu.

Fanny Edel


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