Gedichte vom Weihnachtsbaum


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gedichte weihnachtsbaum

Die Wichtelmännchen spenden der Märchenprinzessin den Weihnachtsbaum

Die Wichtelmännchen haben es hild,
mancherlei ist zu bedenken:
Weihnacht ist morgen und es gilt,
die Märchenprinzessin zu beschenken.

Etwas schönes, keinen Tand.
Sie denken sehr praktisch in solchen Stücken.
Ein Tannenbaum steht am Waldesrand,
den wollen sie für die Prinzessin schmücken.

Äpfel und Nüsse, die müssen sein,
und vor allem auch süße Sachen,
und der Lichter lieblicher Schein.
Die Tanne ist hoch, doch sie werden's schon machen.

Auf Schlitten und auch huckepack
schleppen sie alle die Schätze zusammen,
der Kleinste trägt den größten Sack,
Und Äuglein und Bäcklein vor Eifer flammen.

Wie die Ameisen klettern sie
zwischen den grünen Nadelzweigen,
zerstechen die Hände, zerstechen die Knie,
wer Tannen schmückt, muß das nun mal leiden.

Morgen in der Heiligen Nacht,
wenn alles so weiß und so still in der Runde,
kommt die Märchenprinzessin sacht
aus dem Wald und ahnt nichts zur Stunde.

Ei, bleibt sie da verwundert stehn:
"Meine lieben, lieben, guten Wichter!"
Wie ihre großen Augen sehn!
Drin spiegeln sich alle die kleinen Lichter.

Ganz langsam geht sie um den Baum,
tippt hier an ein Äpfelchen, dort an ein Nüßchen,
und gibt dem Hampelmann wie im Traum
mit spitzen Lippen ein schelmisches Küßchen.

Gustav Falke


Die Weihnachtsbäume

Nun kommen die vielen Weihnachtsbäume
Aus dem Wald in die Stadt herein.
Träumen sie ihre Waldesträume
Weiter beim Laternenschein?

Könnten sie sprechen! Die holden Geschichten
Von der Waldfrau, die Märchen webt,
Was wir uns alles erst erdichten,
Sie haben das alles wirklich erlebt.

Da stehn sie nun an den Straßen und schauen
Wunderlich und fremd darein,
Als ob sie der Zukunft nicht recht trauen,
Es muss da was im Werke sein.

Freilich, wenn sie dann in den Stuben
Im Schmuck der hellen Kerzen stehn
Und den kleinen Mädchen und Buben
In die glänzenden Augen sehn,

Dann ist ihnen auf einmal, als hätte
Ihnen das alles schon mal geträumt,
Als sie noch im Wurzelbette
Den stillen Waldweg eingesäumt.

Dann stehen sie da, so still und selig,
Als wäre ihr heimlichstes Wünschen erfüllt,
Als hätte sich ihnen doch allmählich
Ihres Lebens Sinn enthüllt;

Als wären sie für Konfekt und Lichter
Vorherbestimmt, und es müsste so sein.
Und ihre spitzen Nadelgesichter
Blicken ganz verklärt darein.

Gustav Falke


Der Tannenbaum

Grünende Tanne, mit Lichtern geschmückt,
Wie hast du oft schon mein Auge entzückt,
Wenn du voll Leben und leuchtender Pracht
Zeugtest vom Wunder der heiligen Nacht.

Alles begraben in Eis und in Schnee,
Überall Sterben und bitteres Weh,
Aber die Tanne im grünenden Kleid
Redet von Leben und sonniger Zeit.

Trübe die Tage, die Nächte so lang,
Ringsum kein Jubel, kein fröhlicher Klang,
Aber des Tannenbaums leuchtende Pracht
Wandelt zum Tage das Dunkel der Nacht.

Auch in den Landen und Völkern umher
War es einst trübe und finster und leer,
Überall Seufzen und Jammer und Not,
Überall Gräber und überall Tod.

Siehe, da hat uns die heilige Nacht
Leben und Frieden und Freude gebracht,
Siehe, da hat sie die dunkele Welt
Freundlich mit sonnigem Glanze erhellt.

Grünende Tanne, mit Lichtern geschmückt,
Wie hast du oft schon mein Auge entzückt,
Wenn du voll Leben und leuchtender Pracht
Zeugtest vom Wunder der heiligen Nacht.

Ernst Heinrich Fischer



Weihnachtstännchen

Ich lausche hoch von Wälderwarten
Hinab ins schlummerschwere Feld:
Ersprossen ist der Sternengarten
Und überblüht die dunkle Welt.
Es dämmert tief am Haldensteige,
Von grauen Kronen überdacht,
Ein Landhaus träumerisch in die Nacht.
Aus schmalem Erkerfenster flirrt
Der Ampelschein und wirrt
Goldfäden in die kahlen Zweige.
Du sitzest dort im Ampellicht,
Und Sehnsucht träumt dein Angesicht.

Ein schlankes Tännchen steht
Vor mir am Berggrat reifbesät.
Die glühen Himmelssterne blitzen
Um seine schwarzen Zackenspitzen.
Die sternflutberieselten Wege,
Die schattenumspülten Stege
Trag ich's aus der Bergwaldklause
Zu deinem stillen Hause
Die schlafenden Wiesen dahin.
Du siehst mit seligen Blicken
Die Zweige schimmern und nicken -
Dir hangen die Sterne des Himmels darin!

Adolf Frey


Christbaumnüsse

Kehrt der Weihnachtsabend wieder,
Friedvoll und verheißungshold,
Schmückt man viele tauben Nüsse
Festlich mit dem Flittergold.

Und die goldnen Nüsse leuchten
Herrlich in dem Lichtermeer,
Wundersame Märchenfrüchte -
Innen aber sind sie leer.

Und wie reich die schönen schimmern
So von außen, so von fern,
Höher wären sie zu schätzen,
Bärgen sie den süßen Kern:

Dienten sie nicht blos den Träumen
Eine Stunde oder zwei,
Gäben sie auch brav zu zehren,
Wenn das Friedensfest vorbei.

Hanns von Gumppenberg


Den Lichtgenossen

Ein Weihnachtslied

Hundert Kerzen trägt die Fichte,
Prangt in ihrem Silberlichte
Wie ein reicher Märchentraum -
So als hundert Seelenflammen
Stellt das Schicksal uns zusammen,
Lichter uns am Lebensbaum.

Und wir Nachbarn in der Runde
Einen uns zum Feuerbunde:
Heller strahlt ein heitrer Glanz!
Wo der eigne Schimmer endet,
Was der andern Glut gespendet,
Wohl kein Flämmchen weiß es ganz.

Doch wenn eines tiefer brannte,
Schneller seine Kraft versandte,
Flackernd in die Nacht verging:
Merkt ein jedes von uns Frohen,
Die noch ruhig weiterlohen,
Was es Licht von ihm empfing!

Einmal dann im Dämmerraume
Am verödet düstern Baume
Brennt ein letztes noch allein,
Von sich selber nur zu zehren
In dem Dunkel, in dem leeren -
Mög' nicht ich dies letzte sein.

Hanns von Gumppenberg


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