Adventsgedichte


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Sieh, in ferne dunkle Zeiten
Strahlt ein helles klares Licht,
Und die Augen sehn vom Weiten
Gottes Gnadenangesicht.

Sehnend blickten auf die Alten,
Wie in langer dunkler Nacht,
Daß die Herzen nicht erkalten,
Stern um Stern ist aufgewacht.

Stern um Stern ist uns entglommen,
Bis es Tag geworden ist,
Bis die Sonne ist gekommen,
Unsre Sonne Jesus Christ.

Eleonore Reuß


Des Herrn Advent-Frage

"Weißt du nicht, warum Ich zu dir gekommen bin?"
(Daniel 10, 20.)


Sag', weißt du wohl, warum ich bin gekommen
Zu dir, o Herz, in dieser heil'gen Zeit,
Weshalb Ich Fleisch und Blut hab' angenommen,
Zum Kinde ward - Ich - Gott von Ewigkeit
Es ist Advent! - D'rum sollst du's - dir zum
Segen!
Bedenken wohl, warum Ich komm' zu dir!
O hör's, und wirf dich, Herz, zu Füßen Mir:
Gekommen bin Ich deiner Sünden wegen."

"Ich ging vorbei, - sah dich im Staube liegen
Arm, nackt und bloß, zertreten, schuldbefleckt,
Ach, elend mußt' dein Lebensquell versiegen,
Kein starker Arm war hilfreich ausgestreckt!
Da wollt' in Mir sich heiß' Erbarmen regen:
"Ja lebe!" sprach Ich mitleidsvoll zu dir,
All' deine Schuld zu sühnen steh' Ich hier,
Gekommen bin Ich deines Elends wegen!"
(Ezechiel 16, 6-14.)

"Ich pflegte dein in minnig zarter Treue,
Du wurdest schön, voll Anmut, reich und groß,
Ich zierte dich mit allem Schmuck aufs neue
Und warb um dich in Liebe namenlos!
Du wurdest Mein, - zu deinem größten Segen!
Ich trat - am Kreuz - in ew'gen Bund mit dir;
Kraft Meines Blut's gehörst nun ganz du Mir!
Gekommen bin Ich deiner Seele wegen!"

Der Unschuld Kleid wollt' Ich aufs neu'dir spenden,
Ich hüllte dich in güld'nes Brautgewand,
Der Ringe Zier verlieh' Ich deinen Händen,
Ein Diadem war Meiner Liebe Pfand!
Mit größter Huld kam stets Ich dir entgegen,
Brot, Honig, Öl gab Ich zur Speise dir,
Das Königreich sollt'st teilen du mit Mir;
Gekommen bin Ich deines Heiles wegen!"

"Nun weißt du's, Herz, warum ich bin gekommen,
Doch wisse auch, wie jetzt Ich komm' zu dir!
O juble laut! Verkünd' es allen frommen,
Sag' Sions Tochter, daß sie jauchzt in Mir!
Dein König Ich, dein Heiland - der Gerechte
Kommt demutsvoll, sanft, arm, gering und
klein,
Arm komm' Ich, daß in mir du reich mög'st sein,
Mild komm' Ich, daß Ich dir den Frieden brächte!"
(Zacharias 9, 9.)

"Mein Ausgang gleicht dem Glanz der Morgenröte,
Die einen gold'nen Frühlingstag verspricht,
Und daß der Welt Ich Trost und Labsal böte,
Komm' Ich wie Tau, getränkt von Himmelslicht!
Wie Maienregen tränkt die durst'gen Auen,
Wie Morgentau die dürre Flur erquickt,
So hat mein Nah'n den Erdenrund beglückt,
Verlang geseufzt, voll Sehnsucht, Mich zu schauen!"

"Ich komm' als Reis - aus Jesses Stamm entsprossen,
Als Blume, die aus seiner Wurzel ging,
Die sich in der geweihten Nacht erschlossen,
Da die gebar, die Mich vom Geist empfing!
Und dieser Geist mit allen seinen Gaben
Erfüllt Mich ganz, ruht immerdar auf Mir,
So wird die Wurzel Jesses zum Panier,
Um das die Völker froh geschart sich haben!"
(Isaias 11. 1-10.)

"Ich komm'als Knecht, als Gottes Auserwählter,
An welchem Er Sein Wohlgefallen fand,
Als ein von stillem, mildem Geist Beseelter,
Der wahr und treu belehrt das ganze Land!
Das schwache Rohr, Ich will's nicht rauh zerknicken,
Den matten Docht löscht meine Hand nicht aus,
Gefang'ne führ' Ich aus des Kerkers Haus,
Bedrückte Trost, die blinden Licht erblicken!"
(Isaias 42. 1-7.)

"Ich komm' - gesalbt, gesandt vom Herrn, zu heilen
Die Armen, die zerknirschten Herzens sind,
Betrübten - Oel der Freude zu erteilen,
Ein Festgewand, das sie vom Gram entbind'!
Ich komm' als Der, den Recht und Licht umfließen,
Zu künden euch das Jahr des Heils vom Herrn,
Wo aufgebaut wird alles nah' und fern,
Ich komm', um ew'gen Bund mit euch zu schließen!"
(Isaias 61, 1-8.)

"So mach' dich auf, und werde Licht, o Seele!
Es kommt dein Licht, auf geht der Glanz des Herrn!
In Sehnsuchtsglut die Stunden alle zähle
Bis hell dir strahlt des ew'gen Königs Stern!
Du darfst schon jetzt voll sel'ger Freude sagen:
"Mein Heiland ist gezogen aus zu mir,
Mein Heil ist nah'!" - Ich fühl's im Herzen hier,
Wo alle Pulse Ihm entgegen schlagen!"
(Isaias 51. 5.)

Ja flehe, - daß gestillt dein Sehnen werde:
"Eilt, Himmel den Gerechten mir zu tau'n!
"Ihr, Wolken, träufelt! Tu' dich auf, du Erde,
"Laß bald mich Jesses Weihnachtsrose schau'n!"
So seufzten einst im alten Bund die frommen
Jahrtausende nach des Erlösers Nah'n,
Und du, Herz, siehst, was jene - ach! - nicht sah'n!
O halt' Advent und heiß' Mich hoch willkommen!
(Isaias 45, 8.)

Cordula Peregrina


Advent

"Sieh, dein König kommt zu dir!"
(Matth. 21, 5.)


Sieh', dein König kommt zu dir!
Hörst du es, das Wort, das süße?
Weißt du, daß Er wartet hier,
Harrend, daß dein Herz Ihn grüße!
Kommen will voll Lieb' Er nun,
Kommen in dein Herz, das arme,
Daß es mög' an Seinem ruh'n,
Daß sich dein's an Ihm erwarme!

Sieh', dein König kommt zu dir!
Schau'st du Ihn, den ewig Einen?
Siehst du vom Altare hier
Seinen Friedenschimmer scheinen?
Ja, aus diesem Licht, da lacht
Dir der Himmel schon entgegen,
Und der Tabernakel macht
Reich dein Herz an Weihnachtssegen!

Sieh', dein König kommt zu dir!
Fühlst du nicht Sein Gnadenwehen,
Wie wenn Frühlingslüfte hier
Um den Tabernakel gehen?
Himmelsfrühling im Advent
Hat die Winternacht bezwungen,
Bis das Licht der Weihnacht brennt,
Bis die Knospe aufgesprungen!

Sieh', Dein König kommt zu dir!
Lern' dies Wort voll Licht und Leben,
Laß im Sakramente hier
Dir das Wort zu Eigen geben,
Laß mich's zieh'n voll Liebesmacht
Hin zu deines Königsfüßen,
Bis du in der Wonne=Nacht
Ihn im Kripplein kannst begrüßen!

Cordula Peregrina


Advent

Er kommt nun wieder voller Gnade,
Der Zions-König Jesus Christ;
Kommt, laßt uns schmücken Seine Pfade
Mit allem, was da lieblich ist.
Er hält auch dieses Jahr aufs neue
In Seiner Christenheit Advent;
Drum auf! Dich deines Königs freue,
Du Zion, das sich nach Ihm nennt.

Er kommt zu allen frommen Herzen,
Die in Ihm finden ewges Heil,
Er kommt in Freuden und in Schmerzen,
Er ist ihr Schatz, ihr Erb und Theil;
Er läßt sie Seinen Frieden spüren,
Wenn sie Ihm nahn im Kämmerlein,
Will sie zu grüner Weide führen,
Tief in Sein heilges Wort hinein.

Er kommt, wenn unterm Glockenklingen
In Sein geheiligt Haus wir gehn;
Wenn wir Sein Lob mit Freuden singen,
Und betend Alle vor Ihm stehn.
Er kommt zu uns in Seinem Worte,
Er theilt als Lebensbrot es aus,
Der Herr ist selbst an diesem Orte,
Hier ist fürwahr ein Gotteshaus.

Er kommt, wenn unsre Kindlein kommen
Zu heilger Taufe Gnadenfluth,
Er hat sie auf den Arm genommen,
Er kommt mit Wasser und mit Blut.
Ob wirs nicht sehn, Er ist zugegen
Mit Seines Wortes Gotteskraft,
Durch dessen wunderbaren Segen
Dies Wasser neue Menschen schafft.

Er kommt, wenn an des Altars Stufen
Die Kinderschaar den Bund erneut,
Wenn ihre Seelen sehnlich rufen:
Herr Jesu komm! wir sind bereit.
Er will zu jedem Kinde treten,
Legt Seine Hände ihm aufs Haupt,
Und spricht: mein Kind, was du gebeten,
Geschehe dir wie du geglaubt.

Er kommt zu uns, wenn auf den Knieen
Wir unsre Sündenschuld bekannt,
Und will uns aus dem Staube ziehen
Mit Seiner gnadenreichen Hand;
Er spricht von allen unsern Sünden
Uns los durch Seines Dieners Mund,
Er läßt uns die Vergebung finden
Und macht das kranke Herz gesund.

Er kommt zu uns in armen Zeichen,
So hält Er seligen Advent;
Geheimniß! Wunder ohne Gleichen!
Er kommt im heilgen Sakrament;
Er kommt und unsre Herzen beben,
Er kehrt bei uns, den Armen, ein,
Wir haben Theil an Seinem Leben,
Er ist nun unser und wir Sein.

Er kommt, wenn unsre Augen brechen,
Er kommt als unsres Todes Tod,
Und will zu unsrer Seele sprechen
In ihrer letzten, großen Noth;
Er führt uns durch des Todes Schrecken
Ein in des Paradieses Licht,
Er kommt und wird uns auferwecken,
Er kommt zum letzten Weltgericht!

Er kommt! Er kommt! Geht Ihm entgegen,
Küßt huldigend den Menschensohn,
Daß nicht auf Seinen Siegeswegen
Er Seinen Zorn euch giebt zum Lohn.
Nur offne Hände sollt ihr bringen
Er reicht euch Seine Gnaden dar.
Laßt uns Ihm Hosiannah singen
Zum Eingang in das Kirchenjahr.

Eleonore Reuß


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