Gedicht zum Heiligen Abend
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Die heilige Nacht
Der Tag sich neigt, die Sonne sinkt
In feierlicher Pracht,
Der West' den letzten Glanz noch trinkt,
Mit dem sie Lebewohl uns winkt,
Und leise naht die Nacht!
Ach, welche Nacht! - wie hoch und hehr
Ob weiter Welt sich dacht
Der Himmel heut; - ein Sternenmeer
Taucht hell jetzt auf, - wie still umher!
Das ist die heil'ge Nacht!
Und jeder Stern scheint Engelsblick,
Der hold zur Welt heut lacht,
Der kündend, daß ihr kehr' zurück
Verlor'nes Paradiesesglück
Auf's neu' zur heil'gen Nacht.
Und wie im hohen Himmelsraum
Erstrahlt der Sterne Pracht,
Erglänzt die Welt, - o Wonnetraum!
Vom lichterhellen Weihnachtsbaum;
Das ist die heil'ge Nacht!
Im Prunksaal wie im Kämmerlein,
Wo Lieb' nur weilt und wacht,
Da wird es hell von Kerzenschein,
Da kehrt in's Herz die Freude ein;
Das ist die heil'ge Nacht!
Und Weihnachtslied und Glockenton
Sind überall erwacht,
Bald schlägt die zwölfte Stunde schon,
Ein Gott verläßt des Himmels Thron;
Das ist die heil'ge Nacht!
Nun liegt Er da, so arm und klein,
Maria wiegt und wacht.
Sie kniet an Seinem Krippelein,
Hüllt weinend Ihn in Windeln ein;
Das ist die heil'ge Nacht!
Das Kirchlein prangt in Festgewand,
Und strahlt in Kerzenpracht;
Christkindlein ruht in Priesterhand
Als Aller Heils= und Friedenspfand
Beim Amt der heil'gen Nacht!
Und jedes Herz in Wonne schlägt,
Daß Gott so reich uns macht,
Und heut ein Gut uns hinterlegt,
Wie kein's die Welt, die weite, trägt;
O Glück der heil'gen Nacht!
Ob Mainacht noch so mild und klar,
Und Sommernacht voll Pracht,
Die schönste Nacht im ganzen Jahr,
So weihevoll, wie wunderbar
Ist doch die heil'ge Nacht!
Und wenn dereinst den letzten Schlag
Das Herz, das müde, macht,
Wär's nicht an lichtem Maientag,
Nein! wär's beim zwölften Stundenschlag
Der lieben heil'gen Nacht!
Cordula Peregrina
Die Nacht aller Nächte
"Diese Nacht ward unsern Vätern vorher verkündet, damit sie gewiß wüßten, welchem Eide sie geglaubt hätten, und guten Muthes wären!"
Weish. Sal. 18. 6.
Diese Nacht - die heil'ge Nacht,
War schon vor der Erde Zeiten,
War vor allen Ewigkeiten
In des Höchsten Rath erdacht!
Schien doch Ihm in vollster Pracht
Eh' noch Tag und Nacht entstanden,
Eh' ihr Licht die Sternlein fanden,
Schon der Stern der heil'gen Nacht!
Diese Nacht, - die heil'ge Nacht,
Ward den Vätern schon verkündet,
Die ihr Hoffen d'rauf gegründet
Trotz der Finsternisse Macht!
Wie ein Stern durch Wolken lacht
Auf des Wand'rers dunkle Bahnen,
Sah'n - mit sehnsuchtsvollem Ahnen
Sie zum Licht der heil'gen Nacht!
Diese Nacht, - die heil'ge Nacht,
Hat dann in der Zeiten Fülle
Gott in unser's Fleisches Hülle,
Hat den Heiland uns gebracht!
Die durch Geistes Kraft und Macht
Einst empfieng, - sie hat geboren,
Kniet in Wonne wie verloren
Vor dem Kind, deß' Aeuglein lacht.
Diese Nacht, - die heil'ge Nacht,
Nach viertausendjähr'gem Dunkel
Brach sie an mit Lichtgefunkel,
Ward von Hirten still durchwacht.
Plötzlich - sieh'! - in Glanz und Pracht
Steht ein Engel da vor ihnen,
Daß der Heiland heut erschienen,
Den Erstaunten kund er macht!
Diese Nacht, - die heil'ge Nacht,
Ist vom hehrsten Lied durchklungen,
Das der Welt ward je gesungen,
Herzen, hört's! vom Schlaf erwacht!
Hell durchhallt's die stille Nacht:
"In der Höh' sei Gott die Ehre,
Friede auf der Welt sich mehre,
Allen sei das Heil gebracht!
Diese Nacht, - die heil'ge Nacht,
Heut - wie dort - bringt sie uns wieder
Licht und Lieb' und Lust und Lieder,
Erde sie zum Eden macht!
Neues Leben rings erwacht;
Mag auch Winters Macht uns schrecken,
Schnee und Eis die Fluren decken,
Doch der schönste Lenz uns lacht!
Diese Nacht, - die heil'ge Nacht
Jubelnd jedes Jahr wir grüßen,
Selbst dem Aermsten will versüßen
Liebe heut des Elends Macht!
Aus dem trübsten Auge lacht
Golder Hoffnung Schimmer wieder,
Denn vom Himmel thaut hernieder
Weihnachtstrost auf Noth und Nacht!
Diese Nacht, - die heil'ge Nacht,
Ruft zu Christkinds armer Krippe
Groß und Klein; mit Herz und Lippe
Sei dem Heiland Dank gebracht!
Zog der Liebe starke Macht
Ihn doch her in's Thal der Zähren,
Leid und Los uns zu verklären,
Uns zu zieh'n aus Sündennacht!
Diese Nacht, - die heil'ge Nacht,
Möcht' am Kripplein ich durchwachen,
Möcht' mich selbst zur Gabe machen,
Ihm für immer dargebracht!
Wenn den letzten Schlag einst macht
Dann mein Herz, - wie sollt's frohlocken,
Ging' - beim Klang der Weihnachtsglocken
Still es heim - in heil'ger Nacht!
Cordula Peregrina
"Stille Nacht, heilige Nacht ..."
Kannst Du das Lied im Leben je vergessen,
Den Hochgesang der stillen, heil'gen Nacht?
Was uns des Schicksals unerforschte Macht
An bangen Schmerzensstunden zugemessen
Und was an Freudenblumen uns umkränzt -
Der Stern von Bethlehem es überglänzt!
Er strahlt noch heller durch des Wehs Zypressen;
Und reiner noch der Weihgesang erklingt,
Wenn herber Gram den Busen uns durchdringt;
Kannst Du das Lied im Leben je vergessen ...?
Franz Josef Zlatnik
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Der Weihnachts-Abend
Fei'rlich wie in Tempelhallen
Schimmert gold'ner Kerzenstrahl,
Süße Orgeltöne wallen
Durch den lichterfüllten Saal.
Und von seelenvollen Stimmen
Tönet ein erhab'ner Chor,
Wie der Engel heil'ges Singen
Zu dem Himmel hoch empor.
Andachtsvoll sind alle Herzen
Tiefgerührt zu Gott gewandt;
Alle Leiden, alle Schmerzen
Sind durch Hochgefühl verbannt.
Man steht dei dem Hirtenvolke
In der Nacht so wunderbar,
Sicht die lichte Purpurwolke,
Hört den Engelsang so klar.
Wie in himmlisch süßen Lieder
Gottes Lob in Lüften tönt,
Friede auf die Hirten nieder
Von den Engel-Lippen strömt.
Von den Engeln klar vernommen,
Daß geschwunden tiefe Nacht,
Daß die größte aller Sonnen
Uns den hellsten Tag gebracht:
Eilen wir in Hochentzücken
Mit der frommen Hirtenschaar,
Jenes Wunder zu erblicken,
Das die heil'ge Nacht gebar.
Wie von Himmelslicht umstoßen,
Ruht das Kind am Mutterherz,
Das zum Heil der Welt entsprossen,
Blickt voll Anmuth himmelwärts.
Hoffnungsvoll in zarten Armen
Sehen wir den großen Geist,
Wie sein Engelsblick den Armen,
Jenen Hirten Trost verheißt.
Wir auch wollen ihm vertrauen,
Er ist unser Trost in Noth,
Herrlich werden wir ihn schauen
In dem ew'gen Morgenroth.
Flötenspiel und Klang der Saiten
Weckt mich aus dem sel'gen Traum,
Kindlein, hochentzückt in Freuden,
Seh' ich um den Weihnachtsbaum.
Prachtvoll ist mit Glanz geschmücket
Das so liebe hoffend Grün,
Was ein Kinderherz beglücket,
Sieht man an dem Baume blüh'n.
Mutter theilt mit süßen Freuden
Gaben aus, gar mild und zart,
Und der Vater scherzt mit Freunden
Auf so traulich liebe Art.
Freude glüht in allen Seelen,
Von der Liebe angefacht,
Laß' sie Gott auch mir nicht fehlen
In der schönen heil'gen Nacht.
Carl David Ludescher
Weihnacht
Weihnacht sinkt dämmernd über den Strom,
Weihnacht! tönt's hallend herab vom Dom.
Die Glocken künden's mit tiefem Klang,
Weihvoll, jauchzend, wie Engelsgesang.
Von allen Türmen, groß und klein,
Fallen die ehernen Stimmen ein,
Und süß und süßer schwillt der Schall -
Ein brausendes Stürmen nun überall! -
Über dem Drängen und Hasten der Welt
Tönt es empor zum Sternenzelt:
Die Nacht, die heilige Nacht begann.
Da ist's, als hielte den Atem an
Einen Augenblick die fiebernde Welt -
Als stünde über dämmerndem Feld
Der Stern der Weihnacht, in leuchtendem Glanz,
Wie über den Fluren des Morgenland's -
Als müßte verstummen nun Haß und Neid,
Seine dunklen Augen schlösse das Leid -
Als wäre das strömende Herzblut gestillt,
Das der tiefen Wunde der Welt entquillt -
Die Not zu Ende, zu Ende der Streit,
Und Friede - "Friede auf Erden" weit.
Die Nacht, die heilige Nacht beginnt.
Mit der Welle, die zu Thale rinnt,
Schreit' ich hinaus in die dämmernde Nacht,
Der Lärm und das Leben verebben sacht.
In Duft und Dämmer verschwindet der Dom,
Weiße Schleier weben über dem Strom,
Und träumend - endlos dehnt sich die Flur,
Darüber die singenden Glocken nur,
Nur der Woge Rauschen, die ebbt und schwillt. -
Da dämmert auf ein hold' seltsam' Bild:
Ein Schiff zieht vorüber - still, wie ein Traum,
Das trägt einen brennenden Weihnachtsbaum.
Rot leuchtet der Nebel, in Glorienschein
Hüllt er die strahlenden Lichter ein;
Und regenbogenfarbig erglüht
Des Rheines Woge, wo es zieht.
So zieht es vorbei, von Liebe entfacht,
Das holde Zeichen der heiligen Nacht.
Süß hallt noch immer der Glocken Lied,
Die Schatten wachsen, der Nebel zieht;
Fern zieht und ferner in Duft und Traum
Das Schiff mit dem strahlenden Weihnachtsbaum.
T. Resa
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