Lieder zu Weihnachten


Weihnachtslieder Weihnachtslied lieder weihnachten weihnachten lieder


Ermuntre dich, mein schwacher Geist

Ermuntre dich, mein schwacher Geist,
Und trage groß Verlangen,
Ein kleines Kind, das Vater heißt,
Mit Freuden zu empfangen.
Dies ist die Nacht, darin es kam
Und menschlich Wesen an sich nahm,
Dadurch die Welt mit Treuen
Als seine Braut zu freien.

Willkommen, süßer Bräutigam,
Du König aller Ehren!
Willkommen Jesu, Gottes Lamm!
Ich will dein Lob vermehren!
Ich will dir all mein Leben lang
Von Herzen sagen Preis und Dank,
Dass du, da wir verloren,
Für uns bist Mensch geboren.

O großer Gott! wie konnt es sein,
Dein Himmelreich zu lassen,
Zu springen in die Welt hinein,
Da nichts denn Neid und Hassen?
Wie konntest du die große Macht,
Dein Königreich, die Freudenpracht,
Ja dein erwünschtes Leben
Für solche Feinde geben?

Ist doch, Herr Jesu, deine Braut
Ganz arm und voller Schanden:
Noch hast du sie dir selbst vertraut
Am Kreuz, in Todesbanden:
Ist sie doch nichts als Überdrieß,
Fluch, Unflat, Tod und Finsternis:
Noch darfst du ihretwegen
Dein Szepter von dir legen.

Du Fürst und Herrscher dieser Welt,
Du Friedenswiederbringer,
Du kluger Rat und tapfrer Held,
Du starker Höllenzwinger!
Wie ist es möglich, dass du dich
Erniedrigest so jämmerlich,
Als wärest du im Orden
Der Bettler Mensch geworden?

O großes Werk, o Wundernacht,
Dergleichen nie gefunden!
Du hast den Heiland hergebracht,
Der alles überwunden:
Du hast gebracht den starken Mann,
Der Feur und Wolken zwingen kann,
Vor dem die Himmel zittern
Und alle Berg erschüttern.

O bleicher Mond, halt eiligst ein
Den bleichen Schein auf Erden!
Wirf deinen Glanz zum Stall hinein,
Gott soll gesäuget werden;
Ihr hellen Sterne, stehet still
Und horcht, was euer Schöpfer will,
Der schwach und ungewieget
In einem Kripplein lieget.

Brich an, du schönes Morgenlicht,
Und lass den Himmel tagen;
Du Hirtenvolk, erschrecke nicht,
Weil dir die Engel sagen,
Dass dieses schwache Knäbelein
Soll unser Trost und Freude sein,
Dazu den Satan zwingen
Und letztlich Friede bringen.

O liebes Kind, o süßer Knab!
Holdselig von Gebärden,
Mein Bruder, den ich lieber hab,
Als alle Schätz auf Erden!
Komm, Schönster, in mein Herz hinein,
Komm eilend, lass die Krippe sein:
Komm, komm, ich will bei Zeiten
Dein Lager dir bereiten.

Sag an, mein Herzensbräutigam,
Mir Hoffnung, Freud und Leben,
Mein edler Zweig aus Jacobs Stamm,
Was soll ich dir doch geben?
Ach! nimm von mir Leib, Seel und Geist,
Ja alles, was Mensch ist und heißt:
Ich will mich ganz verschreiben,
Dir ewig treu zu bleiben.

Lob, Preis und Dank, Herr Jesu Christ,
Sei dir von mir gesungen,
Dass du mein Bruder worden bist
Und hast die Welt bezwungen:
Hilf, dass ich deine Gütigkeit
Stets preis in dieser Gnadenzeit,
Und mög hernach dort oben
In Ewigkeit dich loben.

Johann Rist


Ich freue mich in dir

Ich freue mich in dir
Und heiße dich willkommen,
Mein liebstes Jesulein!
Du hast dir vorgenommen
Mein Brüderlein zu sein:
Ach! wie ein süßer Ton!
Wie freundlich sieht er aus,
Der große Gottes Sohn!

Gott senkt die Majestät,
Sein unbegreiflich Wesen,
In eines Menschen Leib;
Nun muss die Welt genesen.
Der allerhöchste Gott
Spricht freundlich bei uns ein,
Wird gar ein kleines Kind
Und heißt mein Jesulein.

Wie lieblich klingt es mir,
Wie schallt es in die Ohren!
Es kann durch Stahl und Erz
Und harte Felsen bohren,
Das liebste Jesulein.
Wer Jesum recht erkennt,
Der stirbt nicht, wenn er stirbt,
Sobald er Jesum nennt.

Wohlan, so will ich mich
An diesen Jesum halten,
Und sollte gleich die Welt
In tausend Stücken spalten.
O Jesu! dir, nur dir,
Dir leb ich ganz allein.
Auf dich, allein auf dich,
O Jesu! schlaf ich ein.

Casp. Ziegler


So bist du nun zugegen

So bist du nun zugegen,
O Heiland aller Welt;
Du gnad erfüllter Regen,
Hast du dich eingestellt,
Nach dem viel tausend Mal
Der Vater Herzverlangen
Ist wolkenan gegangen
Zum blauen Himmelssaal.

Zerreiß, zerreiß den Himmel,
Und stell dich bei uns ein!
So war das Wunschgewimmel
Der Alten insgemein;
Nun ist der Wunsch erhört,
Nun hat der Trost der Väter
Der Schlangen Untertreter
Sich her zu uns gekehrt.

Er lässt den Sternenbogen,
Reich, Szepter, Krön und Thron,
Und kommt zu uns gezogen,
Gott wird ein Menschensohn.
Der König wird zum Knecht,
Der Große wird zum Kleinen,
Der Held hebt an zu weinen,
Der Reich' ist arm und schlecht.

Sei tausendmal willkommen,
Du trauter Seelenhort,
Du Schutz und Schatz der Frommen,
Du wesentliches Wort;
Uns Kleine machst du groß,
Uns Arme reich; aus Sündern
Uns all zu Gottes Kindern,
Uns Schuldner machst du los.

O seid erfreut, ihr Herzen,
Die ihr voll Kummer seid;
Dies Kind macht alle Schmerzen
Zur Freud und alles Leid;
Sein Licht macht alles hell.
Weicht ab, ihr trüben Geister,
Hier ist der Freudenmeister,
Hier ist Emanuel.

Du gnaderfüllter Regen,
Du Heiland aller Welt,
Ach! bist du nun zugegen,
Hast du dich eingestellt?
Kehr, Herr, bei uns auch ein,
Mach unser Herz zur Krippen:
So sollen unsre Lippen
Dir ewig dankbar sein.

Michael Kongehl


Dies ist der Tag, den Gott gemacht

Dies ist der Tag, den Gott gemacht;
Sein werd in aller Welt gedacht!
Ihn preise, was durch Jesum Christ
Im Himmel und auf Erden ist!

Die Völker haben dein geharrt,
Bis dass die Zeit erfüllet ward;
Da sandte Gott von seinem Thron
Das Heil der Welt, dich, seinen Sohn.

Wenn ich dies Wunder fassen will,
So steht mein Geist vor Ehrfurcht still,
Er betet an, und er ermisst,
Dass Gottes Lieb unendlich ist.

Damit der Sünder Gnad erhält,
Erniedrigst du dich, Herr der Welt!
Nimmst selbst an unsrer Menschheit Teil,
Erscheinst im Fleisch zu unserm Heil.

Dein König, Zion! kommt zu dir,
"Ich komm, im Buche steht von mir;
Gott, deinen Willen tu ich gern."
Gelobt sei, der da kommt vom Herrn!

Herr, der du Mensch geboren bist,
Immanuel und Friedefürst,
Auf den die Väter hoffend sahn,
Dich, Gott Messias, bet ich an.

Du, unser Heil und höchstes Gut,
Vereinest dich mit Fleisch und Blut,
Wirst unser Freund und Bruder hier,
Und Gottes Kinder werden wir.

Gedanke voller Majestät!
Du bist es, der das Herz erhöht.
Gedanke voller Seligkeit!
Du bist es, der das Herz erfreut.

Durch Eines Sünde fiel die Welt;
Ein Mittler ists, der sie erhält:
Was zagt der Mensch, wenn der ihn schützt,
Der in des Vaters Schoße sitzt?

Jauchzt Himmel, die ihr ihn erfuhrt,
Den Tag der heiligsten Geburt!
Und Erde, die ihn heute sieht,
Sing ihm, dem Herrn, ein neues Lied!

Dies ist der Tag, den Gott gemacht;
Sein werd in aller Welt gedacht!
Ihn preise, was durch Jesum Christ
Im Himmel und auf Erden ist.

G. F. Gellert


Weihnachtslieder Weihnachtslied lieder weihnachten weihnachten lieder