Lieder zum Advent


Adventslieder Adventslied lieder advent


Ein König kommt zu Zions Toren

Ein König kommt zu Zions Toren
Mit seiner auserwählten Schar;
Was der Propheten Mund beschworen,
Erfüllt sich heute wunderbar.
Ein Fürst erscheint vor Salems Mauern,
Ein Herrscher, dessen Thron und Reich
Soll alle andern überdauern -
Ein König, dem kein zweiter gleich.

Auf seinem Haupt ist eine Krone,
Es ist kein Schwert in seiner Hand;
Zu dem geringsten Menschensohne
Stellt ihn sein schimmerlos Gewand.
Sein Blick geht nicht vom stolzen Pferde
Hoch auf gebückte Häupter hin;
Sanftmütig blickt er auf die Erde
Und reitet auf der Eselin.

Nicht vom gewappnet schweren Schritte
Begleitet ihn der Widerhall;
Nicht tönt aus bunter Scharen Mitte
Der Cymbeln und Posaunen Schall.
Doch vor ihm zieht und an der Seiten
Viel Volks im frohen Jubelchor;
Sie streuen grünes Laub und breiten
Die Kleider seinen Schritten vor.

Sie rufen: Heil Ihm, der den Frieden,
Den ewgen Frieden wiederbringt;
Dem Helden, der den Kampf entschieden,
Der auch den letzten Feind bezwingt!
Gelobt sei, der da kommt im Namen
Des Herrn zu seines Volkes Stamm l
Ein Hosianna Davids Samen!
Ein, Hosianna Gottes Lamm!

So ziehn sie zu des Tempels Stufen.
Da hebt der Neid sein Haupt und spricht:
Vernimmst du nicht, was diese rufen?
Verbietest du es ihnen nicht?
Allein die Wahrheit muss doch siegen;
Der Herr erwidert ihnen: Nein!
Ich sage euch, wenn diese schwiegen,
So würden selbst die Steine schrein!

Nun denn mein Herz, sei auch nicht stille
Vor Ihm, dem Alles Ehre bringt!
Es ist ja deines Königs Wille,
Dass man sein Lob mit Freuden singt.
Du sollst den Namen fröhlich nennen,
Der dir den Vater selbst bezeugt,
Den alle Zungen noch bekennen,
Dem noch ein jedes Knie sich beugt.

Und wo du siehst, dass diesem Namen
Die Pforten werden aufgetan,
Da sprich auch du dein freudig: Amen,
Und schließe dich mit Freuden an.
Wo man sich aufmacht Ihm entgegen,
Da sei mit Palmen auch bereit,
Und geh ihm willig hinzulegen
All deine Hab und Herrlichkeit!

Wer mag sich wider Ihn erkühnen,
Und ihm verweigern seinen Zoll?
Lass du dein Herz nur vor ihm grünen,
Und werde seines Ruhmes voll!
So manches Lied ist schon verklungen, -
Das Hosianna tönt noch heut,
Das Hosianna wird gesungen
So lang im Himmel Gott gebeut!

Auf tretet unter Jesu Fahnen,
Zieht mit der auserwählten Schar,
Zum heilgen Berg den Weg zu bahnen,
Zu Gottes Tempel und Altar!
Wo Jesus wandelt, da ist Wonne,
Da singt man von der Freudenzeit;
Wo Jesus weilt, da scheint die Sonne
Der Gnade und Barmherzigkeit.

Einst wird er mächtig wiederkommen
Herab von seines Vaters Haus,
Ein Flammenblitz selbst für die Frommen
Und für die Bösen Schreck und Graus;
Dann richtet er den Kreis der Erden,
Dann kommt er und mit ihm sein Lohn;
O betet, dass wir würdig werden
Zu stehen vor des Menschen Sohn!

Heinrich Puchta


Kommst du? kommst du? Licht der Heiden!

Kommst du? kommst du? Licht der Heiden!
Ja, du kommst und säumest nicht,
Weil du weist, was uns gebricht;
O! du starker Trost im Leiden!
Jesu, meines Herzens Tür
Steht dir offen, komm zu mir.

Ja, du bist bereits zugegen,
Du Weltheiland, Jungfraunsohn!
Meine Sinne spüren schon
Deinen gnadenvollen Segen,
Deine Wunder-Seelenkraft,
Deine Frucht und Herzenssaft.

Adle mich durch deine Liebe,
Jesu, nimm mein Flehen hin,
Schaffe, dass mein Geist und Sinn
Sich in deinem Lieben übe:
Sonst zu lieben dich, mein Licht,
Steht in meinen Kräften nicht.

Jesu, rege mein Gemüte,
Jesu, öffne mir den Mund,
Dass dich meines Herzens Grund
Innig preise für die Güte,
Die du mir, o Seelengast!
Lebenslang erwiesen hast.

Lass durch deines Geistes Gaben,
Liebe, Glauben und Geduld,
Durch Bereuung meiner Schuld,
Mich zu dir sein hocherhaben;
Dann so will ich singen dir
Hosianna für und für.

Ernst Christoph Homburg


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