Kinderweihnachtsgedichte


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Der Christbaum im Himmel

Da droben, da droben muss Christtag es sein,
es leuchten und flimmern die Lichtelein,
viel hundert und tausend, ach, mehr wohl gar,
die glänzen am Himmel so hell und klar.

Dort oben, dort oben wohnt allezeit
Christkindchen in himmlischer Herrlichkeit,
es hat wohl den Engeln in dunkler Nacht,
ein Bäumchen mit flimmernden Lichtern gebracht.

Dort oben, dort oben möchte' gerne ich sein,
mich freu'n mit den heiligen Engelein
und wandeln im hellen, im himmlischen Saal
und schauen die flimmernden Lichtlein zumal.

Georg Christian Dieffenbach


Kinderweihnachtsgedichte Christkind

Das einst ein Kind auf Erden war,
Christkindlein kommt noch jedes Jahr;
kommet vom hohen Sternenzelt,
freut und beglückt alle Welt!

Mit Kindern feiert's froh den Tag,
wo Christkind in der Krippe lag;
den Christbaum zündet's überall,
weckt Orgelklang und Glockenschall.

Christkindlein kommt zu arm und reich,
die Guten sind ihm alle gleich.
Danket ihm denn und grüßt es fein,
auch euch beglückte Christkindlein!

Peter Cornelius


Weihnachtspost

Im Himmelreich gibt's viel zu tun
Kurz vor den Weihnachtstagen;
Da dürfen Hand und Fuß nicht ruhn,
Christkindlein muss sich plagen.
Die Englein fliegen
Die Himmelsstiegen
Rauschend herauf und hernieder;
Sie bringen schnelle
Die Wünsche zur Stelle.
Und husch! fort sind sie wieder. -

"Ich hab' dir, liebes Christkind mein,
Hier einen Brief geschrieben;
Drin steht, was Fritz und Peterlein
Als Weihnachtsgaben lieben.
Bringst du ein Pferdchen,
Ein kleines Kochherdchen,
Wie froh doch wär' uns zumute:
Ein Puppenpärchen,
Ein Büchlein mit Märchen -
Doch keine Weihnachtsrute.

Ich lege den Brief ganz leis, ganz sacht
Hier auf das Fensterbretchen;
Und holst du, Christkind, ihn zur Nacht,
Dann lieg ich schon im Bettchen.
Und grüß' mir alle
In himmlischer Halle,
Die Englein, die großen und kleinen,
Lass, was wir begehren,
Uns gnädig bescheren,
Das Fritzchen und Gretel nicht weinen."

So fleht zum guten Christkindlein
Das kleinste Herz hienieden.
Und allen will's gefällig sein,
Uns alle stellt's zufrieden.
Die Art'gen bedenkt es,
Gewünschtes schenkt es,
Und selten nur bringt es die Rute.
Drum wird sich ein Leben,
Ein Jubel erheben,
Und froh ist den Kindern zumute.

Richard Zoozmann


Herr Winter und die Kinder

Im weißen Pelz der Winter
steht lang schon vor der Tür.
"Ei guten Tag, Herr Winter!
Das ist nicht hübsch von dir.
Wir glaubten, du wärest wer weiß wie weit,
da kommst du auf einmal dahergeschneit.
Nun, da du schon hier bist, so mag's wohl sein;
doch sage, was bringst du uns Kindelein?"
"Was ich euch bringe, das sollt ihr wissen:
Sankt Nikolaus erst mit Äpfeln und Nüssen;
dann Christbaum mit Kerzen und Marzipan,
Lebkuchen, so viel ich schleppen kann;
darunter Puppen und Puppenstuben
und Zinnsoldaten für die Buben;
auch Bilderbücher, Wagen und Pferde,
und eine Krippe mit Hirten und Herde.
Dann lustige Fastnacht mit Tanz und Spiel,
Hanswurstel und Masken, ich weiß nicht wie viel;
auch Mäntel und Handschuh, und wollt ihr hübsch bitten,
so bring ich euch die schönsten Schlittschuh und Schlitten
und blankes Eis,
so viel ich weiß;
große Schneeballen
die euch gefallen,
und dann im Jänner
die größten Schneemänner."
"Macht auf und lasst den Winter herein!
Er soll uns allen willkommen sein.

Hermann Kletke



Weihnachtsgang

Es war zur lieben Weihnachtszeit,
die Wälder lagen tief verschneit,
im Acker schlief in guter Ruh
das Korn und träumte dem Frühling zu,
die Winternachmittagssonne stand
wie ein gelber Fleck an weißer Wand -
da schritt ich hinaus in die blinkende Weite
und summte ein Lied mir zum Geleite.

Wie ich so ging auf stillen Wegen,
kam mir ein seltsamer Zug entgegen.
Ein Eselchen, ganz vollgesackt,
mit Schachteln und allerhand Kram bepackt,
schritt langsam durch die Felderruh;
sein Führer rief ihm bisweilen zu,
es war ein alter in weißem Haar,
mit Runzelgesicht und sonderbar
altmodischem Pelzwerk, sonst gut bei Kräften,
die Füße staken in hohen Schäften,
und kamen munter mit Gott und Hüh
grad auf mich zu samt dem Eselsvieh.
Potz Blitz, fällt mir auf einmal ein,
das muss doch der Gottesknecht Ruprecht sein.
Ich blicke scharf in das bärtge Gesicht:
"Grüß Gott, mein Alter, kennst du mich nicht?
Ich hab doch oft dein Loblied gesungen,
und all die Mädels und all die Jungen,
die noch an Mutters Rockzipfel hängen
oder sich auf den Schulbänken drängen,
kennen dich wie ihre großen Zehen,
doch hat wohl noch niemand dich draußen gesehen.
Sonst kamst du immer auf himmlischen Wegen
und erst in der hellen Stube entgegen
mit Sack und Pack und netten Geschenken;
was soll ich, Weihnachtsmann, von dir denken?
Da stehst du nun mit Haut und Haar,
bist nicht ein bisschen unsichtbar,
wie es dir zukommt." - "So ist meine Art,"
brummte der Alte und strich sich den Bart,
"ich denke mir gern Überraschungen aus,
für diesmal mach ich's außer Haus;
komm mit, da sollst du was erleben,
das wird ein Extravergnügen geben."
"Topp," rief ich, "Alter, ich bin dabei,
ich höre gern lustiges Kindergeschrei."

So schritten wir rüstig zur Stadt. Am Tor
langte Ruprecht ein hölzernes Pfeifchen hervor
und blies. Wie konnte der Alte pfeifen!
Jetzt lernt ich den Rattenfänger begreifen:
Aus allen Straßen, aus Tür und Tor
- mir klingt der Lärm noch immer im Ohr -
mit Jubeln und Lachen, in bunten Haufen
kamen wohl hundert Kinder gelaufen.
Die tanzten um Ruprecht, bettelten, baten,
eins um `ne Kutsche, eins um Soldaten,
eins um ein Püppchen, eins um ein Büchlein,
eins um ein Rösslein, eins um ein Tüchlein,
und Ruprecht langte in seinen Sack
und gab, was es wünschte, dem kleinsten Pack.
Ja, jedes Kind durfte etwas erlangen;
aber die übermütigen Rangen
schrieen über das Eselchen her,
zupften den Ruprecht an Bart und Kragen,
wollten ihm gar die Säcke wegtragen.
Da wurde es aber dem Alten zu bunt,
er nahm sein Zauberpfeifchen, und -
schrill kam ein Ton. Wie erschraken sie doch.
Sie wurden ganz kleinlaut, man hörte nur noch:
"Komm Fritzchen - Hans, lass doch - nicht schreien, Marie -
Knecht Ruprecht wird böse - seht ihr nicht, wie?!"
Und sie stellten sich artig um ihn herum
und waren wie die Mäuschen stumm.
Er kommandierte: "Linksum, kehrt,
nun geht nach Hause, wie sich's gehört!"
Da fassten die Großen die Kleinen an:
"Grüß Gott und schön Dank auch, Herr Weihnachtsmann."

Paula Dehmel


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