Gedichte von den Heiligen Drei Königen


Heilige drei Könige Die heiligen drei Könige Die heiligen drei Könige Die heiligen drei Könige


Die Heiligen Drei Könige Gedichte Die heiligen drei Könige

Auf stillen Felsenhöhn
Wir standen viele Nächte,
Dort nach dem Licht zu sehn
Vom künstigen Geschlechte.

Ein alt prophetisch Lied
Es hat auch uns geklungen,
Hat unser Herz durchglüht
Und innig uns durchdrungen.

Da trieb es uns hinaus,
Zu wandern durch das Leben,
Die Ruh', den Hof, das Haus
Und alles dran zu geben.

Uns riefen von dem Herrn
Die Sagen und die Kunden,
Wir folgten seinem Stern,
Bis wir ihn selbst gefunden

Maria, süßes Bild,
Wir können's nie vergessen,
Wie du, so fromm und mild,
Am Kripplein bist gesessen.

Das folgt uns wie ein Traum
Nach Köllen an dem Rheine,
Füllt unsern Grabesraum
Mit seinem hellen Scheine.

Und wenn ein holdes Kind
Nach unserm Grabe ziehet,
Wenn treu und stillgesinnt
Sich Muttersorge mühet,

Dann fühlen wir die Lust
Aus alter Zeit sich regen,
Es zieht in manche Brust
Aus unserm Grab der Segen.

Der Myrrhen Bitterkeit -
Man kennt sie wohl im Leben,
Doch sollen drüber weit
Die Weihrauchswolken schweben.

Das Gold, es ist die Treu'
Im Leben, wie im Sterben:
solch' edle Spezerei
Kann jeder hier erwerben.

Max Schenkendorf


Neues Sternsingerlied

Was kommen allda für große, große Herrn?
Die heil'gen drei Könige mit ihrem Stern.
Grüß' Gott in's Haus! grüß' Mensch und Thier -
Die heil'gen drei König' sind wiederum hier.

Es schien ein Stern in's Morgenland:
Da zogen wir aus über Sand und Strand,
Wir sind gezogen vielmanche Meil'
In dreizehn Tagen mit großer Eil'.

Nach dreizehn Tagen des Morgens früh
Da klopften wir an Herodis Thür:
"Steh auf, Herodes, und laß uns ein!
Wir suchen ein herzelieb Kindelein;

Ein Kindlein klein, und Gott zugleich,
Ein Herr über Kaiser- und Königreich.
Und treffen wir es bei dir nicht an,
So sag' uns, wo man's finden kann."

Da macht' Herodes ein sauer Gesicht:
"Ich weiß von solchem Kindlein nicht;
Doch steht geschrieben von Bethlehem,
Daß da der große Fürst her käm'.

Sucht hin, sucht her, und kehret zu mir,
Dieweil ich habe so große Begier,
Das Kind zu verehren, so best ich kann." -
O pfui dich, Herodes, du falscher Mann!

Und als wir kamen zum Brunnen vor dem Thor,
Da trat der klare liebe Stern hervor;
Wir gingen ihm nach mit Sang und Schall,
Bis daß er stand über einem Stall.

Da saß demüthig bei Esel und Rind
Die süße Maria mit ihrem Kind,
Ihr Bräutigam auch wohl stand zur Seit'
Und wehrte ihm ab all' Fähr und Leid.

Da knieten wir hin auf einen Stein
Und beteten an das Kindelein;
Dem waren wir alle gut und hold,
Verehrten ihm Weihrauch, Myrrh' und Gold.

Im Schlafe da kam uns ein Engel des Herrn:
"Ich sag' euch, bleibt von Herodes fern!
Herodes ist dem Kinde gehaß." -
Da nahmen wir uns ein' andre Straß'.

So sind wir kommen auch zu euch herein
Und grüßen euch schön vom Christkindlein,
Und sprechen dabei um ein Zehrgeld an,
Dieweil unser Gold ist all verthan.

Vom Himmel ein Kind wird's hold ansehn -
Drum laßt uns nicht zu lange stehn;
Zu lange stehn wär' uns ein' Schand' -
Wir haben noch weit in's Morgenland.

Absingung.

Ihr habt uns eine kleine Gabe gegeben -
So lass' euch Gott groß' Gnad' erleben!
Groß' Gnad' und Segen in diesem neuen Jahr
Wünscht Kaspar, Melcher und Balthasar.
Wir wünschen euch Segen allüberall,
Wir wünschen euch Mehrung in Stub' und Stall;
Wir wünschen euch Gut, soviel ihr wollt,
Wir wünschen euch alles Dreikönigsgold;
Wir wünschen euch immer Glück und Stern
Und langes Leben von Gott dem Herrn,
Danach Sanct Jakob's Leiterlein,
Darauf sollt ihr steigen zum Himmel 'rein
Und schauen das schöne Christkindelein.

Friedrich Wilhelm Grimme


Dreikönig

In einer engen Stube
ein Kripplein ist gebaut,
das Vater, Mutter, Bube
betrachten fromm und traut.

Es sieht das süße Kindlein
so lind aus grünem Moos,
zum Hirten und zum Hündlein
und zu Mariens Schoß.

Drei Könige sich neigen
im Stall bei Ochs und Kuh,
Wachholder grün verzweigen
den Weg zu Kindleins Ruh.

Schneeweiße Flocken wehen,
ein Klingeln leis und fern;
in stiller Stube sehen
drei Könige den Stern.

Celida Sesselmann


Dreikönigsabend

Sie sehn den Stern! Wir aber tragen Binden,
Die Zeit und Sünd' um unser Aug' geschlungen!
Sie gingen vor uns! Ach, wir Späten finden
Den Weg nicht mehr, auf dem sie vorgedrungen.

Die Erde dunstet Nebel ohne Ende,
Und Babels Turm ward wieder aufgerichtet.
Wir stehen auf dem Punkt der großen Wende,
Nicht wissend, ob es dunkelt oder lichtet.

Was unser Aug' nicht ahnt, weiß noch die Seele
Prophetengleich. Ob hinter dunkler Wolke -
Sie traut dem Stern! O süßer Herr, verhehle
Zu lang nicht seine Strahlen unsrem Volke!

Therese Keiter


Heilige drei Könige

1.

Wohlauf, mein Herz, du mußt dich rüsten,
Mußt suchen gehen deinen Herrn!
Zieh muthig durch des Lebens Wüsten;
Dich leitet treu des Heiles Stern,
Hinauf den Blick zu seinem Licht,
So fehlest du des Weges nicht!

Die Gottesstimme ist erklungen
In deinen Tiefen laut und klar;
Was die Propheten einst gesungen,
Das wurde That, das wurde wahr;
Und wer da sucht das ew'ge Heil,
Der findet, der hat an ihm Theil.

Auf, mache dich mit deinen Schätzen
Auf die verheißungsvolle Fahrt;
Dich soll nach ihr Erfüllung letzen,
Die Gott den Pilgern aufbewahrt!
Ob hoch der Stern am Himmel steht,
Folg' ihm in Demuth und Gebet!

Das Gold der Treue in den Händen,
Des Weihrauchs und der Myrrhen Duft -
Der Anbetung und Liebe Spenden -
Trag' Ihm sie zu, der mild dich ruft;
Und wenn am hellsten strahlt der Stern,
Tritt ein und schaue deinen Herrn!

2.

Welch ein Licht, mild, klar und rein,
Ist der Seele aufgegangen!
Wie ein holder Sternenschein
Weckt es mir ein heiß Verlangen.

Nein, das ist kein irdisch Licht,
Das mit falschem Glanz mich blendet:
Was die Ahnung mir verspricht,
Wird im Schauen einst vollendet!

Stille will ich weiter gehn
Auf den dunklen Erdenwegen;
Und nach jenem Lichte sehn,
Das der Seele strahlt entgegen.

Einstens seh' ich klar den Stern
Ueber meinem Haupte prangen,
Und zur Wohnung meines Herrn
Bin ich gläubig eingegangen.

Dann verklärt auch mich der Schein,
Der mich jetzt noch traumhaft locket,
Und mein Sehnen ist dann Sein,
Und der freie Geist frohlocket.

Minna Fischer


Drei Könige

Von ihrem Stern geführt auf allen Pfaden
Nah'n die drei Kön'ge aus des Aufgangs Zonen
In Purpur, auf den Häuptern güldne Kronen,
Kameel' und Roß' mit Schätzen reich beladen.

Sie nah'n der Mutter mit dem Kind voll Gnaden,
Und knie'n, die Mächtigen, gewohnt zu thronen,
Entzückt, den sel'gen Anblick fromm zu lohnen
Und sich der Opfergaben zu entladen.

Es war ein seltsam wunderbar Vertrauen,
Das in der Weisen Herzen war entglommen,
Daß sie vom fernsten Morgenland gekommen

Mit süßem Weihrauch, Myrrhen, goldnen Spangen:
Nur um des Kindleins Angesicht zu schauen,
Der Augen Glanz, sein Lächeln, sein Verlangen.

Leo Nagel


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