Gedicht über das Christkind


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Gruß des Christkindes

Dort, wo im Himmelsgarten
Die ew'gen Rosen blühn,
Wo ihrer treu zu warten
Die Englein sich bemühn,
Wo unter Lebensbäumen
Das Christkind selig thront,
Nicht mehr in trüben Räumen
Von Stall und Krippe wohnt:

Dort ist ein Strom entsprungen
In Wellen frisch und hell,
Und hat die Welt durchdrungen,
Ein ew'ger Lebensquell.
Es ist der Strom der Liebe,
Der uns die Winternacht,
Die lange, kalte, trübe,
Zur sel'gen Weihnacht macht.

Es wuchs an seinem Rande
Dies Bäumlein auch empor;
Das spricht vom Heimathlande
Den Kindlein was ins Ohr.
Es bringt in Licht und Gaben
Des Christkinds holden Gruß,
Weil, was wir Gutes haben,
Von Ihm uns kommen muß.

Einst lag es arm hienieden
In einer Mutter Schooß,
In Dürftigkeit zufrieden, -
Nun ist es reich und groß,
Kann alle Schmerzen lindern,
Verklären alle Lust,
Und ist den frommen Kindern
In sel'ger Näh' bewußt.

Und wenn die Welt der Kinder
Hier jauchzt der heil'gen Nacht,
Ist droben auch nicht minder
Ein Weihnachtsfest erwacht;
Es tönt vom Himmelsliede
Zu uns der Wiederhall:
"Lob sei dem Herrn, und Friede
Auf Erden überall!"

Meta Heusser-Schweizer


Weihnacht

Auf bräunlichem Sims' ein paar Steingut-Tassen,
Daneben ein buntes Herz-Jesu-Bild,
Zusammengelesenes Holz in dem Ofen,
Ein raschelndes Strohbett in Lumpen gehüllt;
Nur eine graue verklebte Scheibe,
Nur ein flatterndes Stückchen Papier,
Nur ein paar morsche und zitternde Wände
Zwischen dem Froste des Winters und ihr. -
Doch in der heiligsten Nacht aller Nächte
Erstrahlet dennoch ihr Zimmer von Licht:
Sie hat einen kleinen, dreijährigen Buben,
Ein lachendes, rosiges Kindergesicht.
Ein hölzernes Pferdchen steht unter der Tanne -
Sie flüstert: "das Christkind hats heimlich gebracht!
Das Christkind, das Keinen vergießt auf der Erde:
Das Christkind, mein Liebling, hat deiner gedacht."
Er lacht und greift jauchzend hinein in die Flamme,
Die Flamme der Liebe, gespart an dem Brot,
Erdarbt von dem sauer erworbenen Pfennig,
Die Flamme, genährt von dem Oele der Not.
Und nimmer wird er es wissen und ahnen,
Steht er im Leben erwachsen zum Mann,
Wenn stille sie ruht mit gefalteten Händen:
Was sie dereinst um sein Lächeln gethan.
Doch ihre Stimme wird wieder erklingen,
Vielleicht in des Daseins tiefdunkelster Nacht:
"Das Christkind, das Keinen vergißt auf der Erden,
Das Christkind, mein Liebling, hat deiner gedacht."

Therese Keiter


Weihnachtstraum

Welch' ein Funkeln dort im dunkel'n
Tannenwald um Mitternacht?
Silbern' Flimmern, seltsam' Schimmern
Rings die Zweige glitzern macht!
Leise rauschend - leise lauschend
Noch der Engel Melodie'n,
Weihnachtsträume durch der Bäume
Weißbereifte Wipfel zieh'n!
Seh'n sie schweben glanzumgeben
Doch ein himmlisch holdes Kind
Dessen Mienen lichtumschienen
Heller als die Sterne sind,
Dessen Schritte wie die Tritte
Rehleins dort, - so leicht und sacht; -
Sein Erscheinen Weh und Weinen,
Nacht und Noth verschwinden macht!

In der Linken sieht man blinken
Hell das Kreuz, des Heiles Pfand, -
Leicht erhoben hebt, nach Oben
Deutend, - Es die rechte Hand.
Haar so golden, Blick so holden
Hat's, wie nie man noch geschaut;
Seine Pfade sind von Gnade,
Leben, Lieb' und Licht bethaut!

Lieder schallen, Engel wallen
Froh dem Kindlein hinterher,
Bäume haltend, Gaben faltend
Im Gewande reich und schwer!
Selt'ne Früchte, die vom Lichte
Heil'ger Weihnacht angestrahlt,
Deren Wangen herrlich prangen,
Purpurroth und gold gemalt!
Leise schreitend, golden gleitend
Wie ein Traum durch stille Nacht,
Zieh'n die Scharen mit dem klaren
Kinde durch des Waldes Pracht.
Im Gehege dort am Wege
Lauscht das Reh, - ein Häschen blickt
Vom Verstecke aus der Ecke, -
Hellen Aug's und still entzückt.

Weit noch wallen muß zu allen
Kindern heut' das Gotteskind,
Und Sein Kommen bringt den Frommen
Himmlisch schönes Angebind'.
Seine Hände ohne Ende
Weit sich öffnen für die Welt,
Seine Gaben Alle laben,
Ew'ges Heil Sein Herz enthält!

Immer wieder steigt's hernieder
In der heil'gen Weihenacht
Zwölfter Stunde, - wo die Runde
Durch die stille Welt Es macht.
Weihnachtsträume, Weihnachtsbäume
Bringt's den Kleinen weit und breit,
Selbst die Alten neu erhalten
Lieb' und Lust der Jugendzeit.
O so eile, Kind, und theile
Deine Gaben reich uns aus!
Komm', beglücke und erquicke
Jedes Herz und jedes Haus!
Deine Nähe heilt das Wehe,
Füllt mit Lust so Groß, wie Klein;
Steig' d'rum wieder heut hernieder
In der Christnacht gold'nem Schein!

Cordula Peregrina


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