Traurige Weihnachtsgedichte


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Der verklärten Mutter Christgeschenk

In alle Herzen zieht die Weihnachtsfreude
Mit dem allein ihr eig'nen Zauber ein;
Vom Thurme kündet feierndes Geläute,
Der Friede Gottes, arme Welt, sei dein.
Am Christbaum, in dem hellen Lichtgeschmeide,
Versammelt Lust und Liebe Groß und Klein;
Von Liebe muß ein Herz dem andern sagen,
Das man noch nicht zu Grabe hat getragen.

Weil Weihnacht ist das Fest der lauter'n Liebe,
Darum ist es der höchsten Freude Fest,
Wenn auch im rauhen Lebenssturm zerstiebe
Der Erdenhoffnung letzter, schwacher Rest;
Und wenn dem armen Herzen gar Nichts bliebe,
Die Christenfreude es doch nimmer läßt;
Am Weihnachtsabend sollte selbst nicht klagen,
Wenn Alles man zu Grab getragen.

Von treuer Elternliebe süß umfangen
Begrüßt ich froh den ersten Weihnachtsbaum;
Doch ehe mein Bewußtsein aufgegangen,
Barg schon den Vater düst'rer Grabesraum.
Die Mutter stillt mein kindliches Verlangen,
Des Vaters Bild stand ferne wie ein Traum;
Am Mutterherzen warm die Kinder lagen,
Ob man ihn auch zu Grabe hat getragen.

Und immer blieb in unermüd'ter Treue
Das Mutterherz ein flammender Altar;
Es brachte täglich seiner Opfer Weihe
Für die so heißgeliebten Seinen dar;
Es sann und dachte nur, wie es erfreue,
Bis es im letzten Schmerz gebrochen war.
Dies Herz, das so voll Liebe nur geschlagen,
Ach! dieses hat man nun zu Grab getragen.

Am heil'gen Abend, wo nur Liebe waltet,
Wo Liebe selbst vom Himmel niedersteigt,
Und sich in ihrem reichsten Glanz' entfaltet,
Sei dir ein Liebeszeichen auch geweiht.
Ach, wie so anders hat es sich gestaltet,
Als ich gehofft, - zu sehr gehofft vielleicht; -
Doch Liebesworte kann ich dir noch sagen,
Wenn man dich auch zu Grabe hat getragen.

Ich weiß es wohl, ich fühl's im tiefsten Herzen,
Daß du mit deiner Liebe oft mir nah';
Es kehrte mir in Wonne schon die Schmerzen,
Ich fühlte dich, wenn ich dich auch nicht sah;
Und mein Gebet sind deine Weihnachtskerzen,
Du siehst sie leuchten, Mutter! du bist da,
Du schwebst um uns; wie dürfte ich noch klagen,
Daß man dich fort zu Grabe hat getragen.

O lasse du auch deine Kerzen flammen
Dort vor dem gnadenreichen Jesukind,
Und bete für die deinen all' zusammen,
Die noch durchzieh'n der Erde Irrgewind,
Daß Lieb' und Friede, die vom Himmel stammen,
Hienieden unser sel'ger Theil schon sind,
Und keine Schuld uns einstens kann verklagen,
Wenn man auch uns zu Grabe hat getragen.

Ja! deine Liebe möge uns geleiten
Den Weg, den wir zum dunklen Grabe geh'n;
Wie will ich froh aus meiner Hülle scheiden,
Voll sel'ger Hoffnung, wieder dich zu sehn;
Und durch die unermess'nen Seligkeiten,
Mit dir vereint, vor Gottes Thron zu steh'n;
Dies mildert sanft der Sehnsucht laute Klagen,
Bis man auch mich zu Grabe hat getragen.

Fanny Edel


Still mich beugend deinem Licht ...

Lieblich-hehre Weihnacht, komm,
Märchenglanzumzittert;
Machst mein Inn'res kindlich fromm,
Das so früh verbittert.

Komm! Die Friedenswonne dein
Mir das Auge feuchte,
Und dein goldner Wunderschein
Meine Seel' durchleuchte.

Daß sie deinen Zauber fühlt,
Wie in Kindheitstagen,
Daß die heiße Stirn sich kühlt,
Und verstummt das Klagen.

Jenes Klagen, wild und bang! -
Viel mußt' ich vermissen,
Gram und Sehnen haben lang
Mein Gemüt zerrissen ...

Will nun klagen, sehnen nicht,
Hab' entsagt dem Grolle,
Still mich beugend deinem Licht,
Weihnacht, wundervolle ...!

Franz Josef Zlatnik


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