Lieder zu Weihnachten


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Lieder Weihnachten Wir singen dir, Immanuel

Wir singen dir, Immanuel,
Du Lebensfürst und Gnadenquell,
Du Himmelsblum und Morgenstern,
Du Jungfraun Sohn, Herr aller Herrn.
Hallelujah!

Wir singen dir mit deinem Heer
Aus aller Kraft Lob, Preis und Ehr,
Dass du, o längst gewünschter Gast,
Dich nunmehr eingestellet hast.
Hallelujah!

Von Anfang, da die Welt gemacht,
Hat so manch Herz nach dir gewacht;
Dich hat gehofft so lange Jahr
Der Väter und Propheten Schar.
Hallelujah!

Vor andern hat dein hoch begehrt
Der Hirt und König deiner Herd,
Der Mann, der dir so wohl gefiel,
Wenn er dir sang auf Saitenspiel:
Hallelujah!

Ach! dass der Herr aus Zion käm
Und unsre Bande von uns nähm!
Ach! dass die Hülfe bräch herein,
So würde Jacob fröhlich sein.
Hallelujah!

Nun, du bist hier, da liegest du,
Hältst in dem Kripplein deine Ruh;
Bist klein und machst doch alles groß,
Bekleidst die Welt und kommst doch bloß.
Hallelujah!

In fremdem Hause kehrst du ein,
Und sind doch alle Himmel dein;
Trinkst Milch aus einer Menschenbrust,
Und bist doch aller Engel Lust.
Hallelujah!

Du hast dem Meer sein Ziel gesteckt,
Und wirst mit Windeln zugedeckt;
Bist Gott und liegst auf Heu und Stroh;
Wirst Mensch und bist doch A und O.
Hallelujah!

Du bist der Ursprung aller Freud,
Und duldest so viel Herzeleid;
Du bist der Heiden Trost und Licht,
Suchst selber Trost und findst ihn nicht.
Hallelujah!

Du bist der süßte Menschenfreund,
Doch sind dir so viel Menschen feind:
Herodis Herz hält dich für Greul
Und bist doch nichts als lauter Heil.
Hallelujah!

Ich aber, dein geringster Knecht,
Ich sag es frei und mein es recht:
Ich liebe dich, doch nicht so viel,
Als ich dich gerne lieben will.
Hallelujah!

Der Will ist da, die Kraft ist klein,
Doch wird dir nicht zuwider sein
Mein armes Herz, und was es kann,
Wirst du in Gnaden nehmen an.
Hallelujah!

Hast du doch selbst dich schwach gemacht,
Erwähltest, was die Welt veracht;
Warst arm und dürftig, nahmst vorlieb,
Da, wo der Mangel dich hintrieb.
Hallelujah!

Du schliefst ja auf der Erden Schoß,
So war dein Kripplein auch nicht groß;
Der Stall, das Heu, das dich umfing,
War alles schlecht und sehr gering.
Hallelujah!

Darum hab ich so guten Mut,
Du wirst auch halten mich für gut.
O Jesulein, dein frommer Sinn
Macht, dass ich so voll Trostes bin.
Hallelujah!

Bin ich gleich Sünd und Laster voll,
Hab ich gelebt nicht wie ich soll;
Ei, kommst du doch deswegen her,
Dass sich der Sünder zu dir kehr.
Hallelujah!

Hätt ich nicht auf mir Sündenschuld,
Hätt ich kein Teil an deiner Huld;
Vergeblich wärst du mir geborn,
Wann ich nicht wär in Gottes Zorn.
Hallelujah!

So fass ich dich nun ohne Scheu,
Du machst mich alles Jammers frei,
Du trägst den Zorn, du würgst den Tod,
Verkehrst in Freud all Angst und Not.
Hallelujah!

Du bist mein Haupt, hinwiederum
Bin ich dein Glied und Eigentum,
Und will, so viel dein Geist mir gibt,
Stets dienen dir, wie dirs beliebt.
Hallelujah!

Ich will dein Hallelujah hier
Mit Freuden singen für und für,
Und dort in deinem Ehrensaal
Solls schallen ohne Zeit und Zahl.
Hallelujah!

Paul Gerhardt


Dies ist die Nacht, da mir erschienen

Dies ist die Nacht, da mir erschienen
Des großen Gottes Freundlichkeit;
Das Kind, dem alle Engel dienen,
Bringt Licht in meine Dunkelheit;
Und dieses Welt- und Himmelslicht
Weicht hunderttausend Sonnen nicht.

Lass dich erleuchten, meine Seele,
Versäume nicht den Gnadenschein!
Der Glanz in dieser kleinen Höhle
Streckt sich in alle Welt hinein;
Er treibet weg der Höllen Macht,
Die Sünden-, Kreuz- und Todesnacht.

In diesem Lichte kannst du sehen
Das Licht der klaren Seligkeit:
Wenn Sterne, Sonn und Mond vergehen,
Vielleicht noch in gar kurzer Zeit,
Wird dieses Licht mit seinem Schein
Dein Himmel und dein Alles sein.

Lass nur indessen helle scheinen
Dein Glaubens- und dein Liebeslicht;
Mit Gott musst du es treulich meinen,
Sonst hilft dir diese Sonne nicht:
Willt du genießen diesen Schein,
So darfst du nicht mehr dunkel sein.

Drum, Jesu, schöne Weihnachtssonne,
Bestrahle mich mit deiner Gunst!
Dein Licht sei meine Weihnachtswonne
Und lehre mich die Weihnachtskunst,
Wie ich im Lichte wandeln soll
Und sei des Weihnachtsglanzes voll.

Casp. Friedr. Nachtenhöfer


Ihr Christen auserkoren

Ihr Christen auserkoren,
Freut euch von Herzen sehr:
Der Heiland ist geboren!
Recht gute neue Mär!
Des freuen sich dort oben
Der heilgen Engel Schar,
Und Gott den Vater loben
Jetzt und fort immerdar.

So singen sie mit Schalle:
Ihr Christen insgemein,
Freut euch von Herzen alle
Ob diesem Kindelein.
Euch, euch ist es gegeben,
Und hat das Heil bereit,
Dass ihr bei Gott sollt leben
In steter Seligkeit.

Kein Mensch sich ja betrübe,
Denn dieses Kindelein
Euch bringet süße Liebe:
Was wollt ihr traurig sein?
Der Himmel wills den schenken,
Die an ihn glauben fest.
Daran sollt ihr gedenken,
Euch freuen auf das best.

Nun seid ihr wohl gerochen
An eurer Feinde Schar;
Denn Christus hat zerbrochen
Was euch zuwider war.
Tod, Teufel, Sünd und Hölle
Sind ganz, und gar geschwächt:
Bei Gott hat seine Stelle
Das menschliche Geschlecht.

G. Werner


Ich steh an deiner Krippen hier

Ich steh an deiner Krippen hier,
O Jesulein, mein Leben,
Ich stehe, bring und schenke dir
Was du mir hast gegeben.
Nimm hin, es ist mein Geist und Sinn,
Herz, Seel und Mut, nimm alles hin,
Und lass dirs Wohlgefallen.

Du hast mit deiner Lieb erfüllt
Mein Adern und Geblüte;
Dein schöner Glanz, dein süßes Bild
Liegt stets mir im Gemüte.
Und wie mag es auch anders sein,
Wie könnt ich dich, mein Herzelein,
Aus meinem Herzen lassen?

Da ich noch nicht geboren war,
Da bist du mir geboren,
Und hast mich dir zu eigen gar,
Eh ich dich kannt, erkoren.
Eh ich durch deine Hand gemacht,
Da hat dein Herze schon bedacht,
Wie du mein wolltest werden.

Ich lag in tiefer Todesnacht,
Du wurdest meine Sonne,
Die Sonne, die mir zugebracht
Licht, Leben, Freud und Wonne.
O Sonne, die das werthe Licht
Des Glaubens in mir zugericht:
Wie schön sind deine Strahlen!

Ich sehe dich mit Freuden an
Und kann nicht satt mich sehen,
Und weil ich nun nicht weinen kann,
So tu ich was geschehen.
O, dass mein Sinn ein Abgrund wär
Und meine Seel ein weites Meer,
Dass ich dich möchte fassen!

Vergönne mir, o Jesulein,
Dass ich im Geiste küsse
Dein Mündlein, das den süßten Wein,
Auch Milch und Honigflüsse
Weit übertrifft in seiner Kraft,
Es ist voll Labsal, Stärk und Saft,
Der Mark und Bein erquicket.

Wenn oft mein Herz im Leibe weint
Und keinen Trost kann finden,
Da ruft mirs zu: ich bin dein Freund,
Ein Tilger deiner Sünden;
Was trauerst du, mein Fleisch und Blut?
Du sollst ja haben guten Mut.
Ich zahle deine Schulden.

Wer ist der Meister, der allhier
Nach Würdigkeit ausstreichet
Die Händlein, so das Kindelein
Anlachend mir zureichet!
Der Schnee ist hell, die Milch ist weiß,
Verlieren, doch beid ihren Preis,
Wenn diese Händlein blinken.

Wo nehm ich Weisheit und Verstand,
Mit Lobe zu erhöhen
Die Äuglein, die so unverwandt
Nach mir gerichtet stehen?
Der volle Mond ist schön und klar,
Schön ist der güldnen Sterne Schar,
Dies' Äuglein sind viel schöner.

O, dass doch ein so lieber Stern
Soll in der Krippen liegen!
Für edle Kinder großer Herrn
Gehören güldne Wiegen.
Ach! Heu und Stroh sind viel zu schlecht;
Samt, Seiden, Purpur wären recht,
Dich Kindlein drauf zu legen.

Nehmt weg das Stroh, nehmt weg das Heu,
Ich will mir Blumen holen,
Dass meines Heilands Lager sei
Auf Rosen und Violen,
Mit Tulpen, Nelken, Rosmarin
Aus frischen Gärten will ich ihn
Von oben her bestreuen.

Zur Seiten will ich hier und dar
Viel weiße Lilien stecken,
Die sollen seiner Äuglein Paar
Im Schlafe sanft bedecken.
Doch ist vielleicht das dürre Gras
Dir lieber, Kind, als alles das,
Was ich hier nenn und denke.

Du fragest nicht nach Lust der Welt,
Noch nach des Leibes Freuden:
Du hast dich bei uns eingestellt,
An unsrer Statt zu leiden,
Suchst meiner Seelen Trost und Freud
Durch allerhand Beschwerlichkeit,
Das will ich dir nicht wehren.

Eins aber, hoff ich, wirst du mir,
Mein Heiland nicht versagen,
Dass ich dich möge für und für
In, bei und an mir tragen.
So lass mich dich dein Kripplein sein.
Komm, komm und lege bei mir ein
Dich und all deine Freuden!

Zwar sollt ich denken, wie gering
Ich dich bewirten werde:
Du bist der Schöpfer aller Ding,
Ich bin nur Staub und Erde.
Doch bist du so ein lieber Gast,
Dass du noch nie verschmähet hast
Den, der dich gerne siehet.

Paul Gerhardt


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